In diesem Tutorial erläutere ich kurz und knapp wie du mithilfe deines Terminals ein SMB (Samba) Netzwerklaufwerk (und jedes andere Laufwerk) während des Bootvorgangs einbinden (mounten) kannst.
Installation CIFS-Utils
Zunächste benötigst du die Anwendung CIFS-Utils. Hierzu öffnest du dein Terminal und gibst folgenden Befehl ein.
sudo apt install cifs-utils
Beachte: „apt“ ist das Standardkommando für Debian und Unbuntu Systeme. Solltest du eine andere Distro nutzen, musst du den für deine Distro passenden Befehl verwenden (z.B. Arch = pacman).
SMB Credentials
Als nächstes musst du eine Datei erstellen die deine SMB Netzwerk-Credentials zwecks Authentifikation während des Bootvorgangs enthalten. Ich empfehle diese direkt im /home/user
Verzeichnis deines aktuellen Nutzers anzulegen. Beachte jedoch, dass die Datei nicht geschützt ist und daher durch Dritte eingesehen werden kann, sofern diese Zugriff auf das Verzeichnis erhalten.
Hierzu öffnen wir abermals das Terminal. Über den Befehl pwd
können wir überprüfen, in welchem Verzeichnis du dich aktuell befindest. Solltest du dich nicht im /home/user
Verzeichnis befinden, kannst du dich dahin bewegen indem du cd
in das Terminal eingibst.
Anschließend erstellst du die notwendige Datei mit dem nachfolgenden Befehl:
sudo nano .smbpw
Durch den Befehl erstellst du eine Datei mit dem Namen .smbpw
und gelangst auch sogleich in die Datei über den nano Editor. Durch den vorangestellten Punkt, wird die Datei unsichtbar im Verzeichnis abgelegt.
Im Editor gibst du nun deine SMB-Netzwerk-Credentials in der nachfolgenden Syntax an, wobei du selbstverständlich deine eigenen Credentials anstelle der Capslock Angaben eingeben musst.
username=USERNAME password=PASSWORD
Erstellen des Einhängepunktes
Als nächstes musst du einen systemischen Einhängepunkt für das Lauwerk hinterlegen. Hierbei empfehle ich das Verzeichnis /media
zu nutzen, da es das Standardverzeichnis für Wechseldatenträger für GNU/Linux Systeme darstellt.
Dafür navigierst du im Terminal mit cd
wie folgt in das entsprechende Verzeichnis.
cd /media
Anschließend erstellst du im ausgewählten Verzeichnis mit dem nachfolgenden Befehl deinen zukünftigen Einhängepunkt. Hierbei kannst du den Namen frei wählen. Im Beispiel heißt mein Einhängepunkt Cloud
.
sudo mkdir Cloud
Bearbeiten der fstab Datei
Schließlich musst du noch die s.g. fstab
Datei bearbeiten. Bitte sei hier besonders vorsichtig, da sich in dieser Datei auch alle anderen Einhängepunkte befinden bzw. Laufwerke systemisch adressiert werden. Auch hier erfolgt die Bearbeitung mittels nano
Editor durch Eingabe des folgenden Terminalbefehls.
sudo nano /etc/fstab
In der Datei navigierst du bis ans Ende und gibst folgendes ein, wobei die IP-Adresse nebst Endung zu deinem Netzlaufwerk matchen muss. Ebenso muss sichergestellt werden, dass die Angaben zu den Credentials auf die zuvor angelegte Datei zeigt. Pass die Angaben also entsprechend an. Im Übrigen empfehle ich zwischen den Angaben jeweils mit Tab als Abstandshalter zu arbeiten.
# SMB Drive //192.168.178.123/Cloud /media/Cloud cifs credentials=/home/user/.smbpw,iocharset=utf8,uid=1000,gid=1000 0 0
Sofern du weitere Laufwerke hinzufügen willst, kann dies über weitere Einträge bewerkstelligt werden. Sofern es sich hierbei um ein fest installiertes Laufwerk im Rechner handelt, musst du anstelle der Netzwerkadresse die s.g. UUID hinterlegen. Diese lässt sich recht einfach über deinen Festplattenmanager ermitteln.
Hilfsweise auch über den nachfolgenden Terminalbefehl:
ls -l /dev/disk/by-uuid/
Trag anschließend das Laufwerk wie folgt ein. Beachte jedoch im Vorfeld einen entsprechenden Einhängepunkt (wie soeben beschrieben) für das Laufwerk anzulegen. In folgenden Beispiel wurde hierzu der Einhängepunkt Datengrab
im /media
Verzeichnis angelegt. Das eingehängte Laufwerk wurde zudem als ext4
Laufwerk formatiert. Solltest du andere Formate nutzen, muss dies ebenfalls entsprechend angepasst werden.
# Datengrab (/dev/sda1) UUID=630ff4b3-566b-44ad-8c53-11bbf23435323 /media/Datengrab ext4 defaults 0 0
Funktionstest
Wenn alles geklappt hat, kannst du das Einhängen der Laufwerke durch folgenden Terminalbefehl testen:
sudo mount -a